Nach einem recht kläglichem Auftakt mit extremer Silvesterknallerei und einem mehr schlechtem als rechtem Feuerwerk konnte die Nacht für meine Kumpanen und mich nur noch besser werden. Ich meine, nachdem der Straßenbahnfahrer uns bat, die offene Magnumflasche Sekt, die wir nur zu einem Drittel geleert hatten, zu eliminieren.
Unser Weg führte uns in den Klub Ost, wo wir gerade noch rechtzeitig erschienen, um einen guten Platz im zum Bersten vollen Bühnen-"Raum" erhaschen zu können. Keine Zeit mehr, nach der Bar zu sehen. Wir waren mittendrin. Links, rechts, vor und hinter uns eine tobende Masse. Dirigiert von dem Priester auf dem Podest: Russkaja. Eine Stunde turnen im Ausgeh-Gewand. Von einer Ecke in die andere geworfen, schwebende Körper über uns, die zum Teil unsanft zu Boden gingen, Flüssigkeiten, die uns ins Gesicht klatschten...
Der charismatische Schreihals und seine Jünger hatten uns ständig unter Kontrolle. Und wir beteten lautstark zu unserem Gott: Russkajaaaaaa!
Ja, die Russen verstehen es zu feiern. Schöne Frauen in noch schöneren Kleidern tanzten sich den Vodka aus dem Leib, die Männer standen ihnen in nichts nach. Und noch bis in die frühen Morgenstunden schienen mehr Enthusiasten das Kellergewölbe zu betreten als zu verlassen. Ein beeindruckendes Treiben, an dem sich Herr Österreich ein Beispiel nehmen kann.
Gegen 5 Uhr morgens waren wir Lahmärsche kaputt und begaben uns in die Schlafgemächer. Ja, früher war halt alles anders....
